Luftschallabsorption ist die Fähigkeit eines Materials die Bewegung der Luftmoleküle zu verringern Luftschall, das heißt die Bewegung der Luftmoleküle in Wärme umzuwandeln.
Materialdaten die die Luftschallabsorption eines Werkstoffs beeinflussen:
• Dichte [kg/m^3]
• Dicke [mm]
• spezifischer Luftströmungswiderstand [Pa s/m] oder [Ns/m^3]
• Porosität: „Luftanteil“ im Werkstoff
• Tortuosity für poröse Fasersysteme: Kapilarenkrümmung im Werkstoff
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Luftströmungswiderstand
Liegt der spezifische, Luftströmungswiderstand eines Werkstoffs in der Nähe der 2-fachen Kennimpedanz der Luft (600 - 1200 Pa s/m) ist die Luftschallabsorption im optimalen Bereich.
Unterhalb 200 Pa s/m
(¼ Kennimpedanz) und oberhalb 3200 Pa s/m
(4-fache Kennimpedanz) wird die Fähigkeit eines Werkstoffs Luftschall zu absorbieren deutlich reduziert.
Der Luftströmungs-widerstand ist analog zum Ω-schen Gesetz U/I = Konstant definiert als Druckdifferenz / Volumenstrom [(N/m^2)/(m^3/s)].
Der spezifische Luftströmungswiderstand ist definiert als Druckdifferenz / Volumenstrom * durchströmter Fläche [(N/m^2)/(m^3/s) * m^2] oder [Ns/m^3] oder [Pa s/m].
Der längenbezogene Luftströmungswiderstand ist definiert als Druckdifferenz / Volumenstrom * durchströmter Fläche/Materialdicke [(N/m^2)/(m^3/s) * m^2/m] oder [Pa s/m^2]. Wegen der Unhandlichkeit der Werte auch [kPa s/m^2]
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Kennimpedanz
Die Kennimpedanz der Luft ist definiert als Schallgeschwindigkeit der Luft * Dichte der Luft:
cLuft * ρLuft [m/s * kg/m^3] => [Ns/m^3]
also rund 410 Ns/m^3.
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Schallgeschwindigkeit
Mit Temperaturkorrektur ergibt sich die Schallgeschwindigkeit zu:
cLuft = 331,5 * √ (tUmg./273,15 + 1)
mit Umgebungstemperatur tUmg. [°C].
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Porosität
Die Porosität X kann wie folgt bestimmt werden:
Dichte Komposit = X * Dichte der Luft + (1-X) * mittlere Dichte der Festkörperkomponenten.
Mit:
• Dichte Komposit ρKomp [kg/m^3] gemessen
• Dichte Festkörper ρFest [kg/m^3] aus einer Tabelle
•Dichte Luft ρLuft [kg/m^3] aus einer Tabelle.
Rechenbeispiel:
ρKomp 80 kg/m^3 (gemessen)
ρFest 1500 kg/m^3 (Baumwolle)
ρLuft ∼ 1,2 kg/m^3 (Luft bei 20°C)
gibt
X = 0,9474 oder 94,74%
1- X = 0,0526 oder 5,26%.
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Tortuosity
Dieser Wert ist ein Erfahrungswert und liegt bei
• sehr luftigen Materialien nahe 1
• Standardmaterialien zwischen 1,2 und 2,4
• dichteren Materialien bis 6 .... und größer
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Impedanzrohr
Das erste Absorptionsmaximum bei Messungen im Impedanzrohr bei senkrechtem Schalleinfall liegt bei der Frequenz dessen ¼ Wellenlänge genauso dick ist wie das zu messende Absorptionsmaterial.
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Nachhallzeit
In Hallräumen werden Nachhallzeiten bestimmt. Das sind Zeiten in denen der Schalldruckpegel um einen bestimmten Betrag abnimmt z.B. 15 dB; 20 dB; 30 dB oder gar 60 dB.
Aus der Differenz der reziproken Nachhallzeiten 1/TProbe - 1/TBezug lässt sich die Luftschallabsorption wie folgt berechnen:
Absorptionskoeffizient
α = 55,3 * (VolKabine/AProbe) * 1/(331,6 * √ (tUmg./273,15 + 1)) * (1/TProbe - 1/TBezug)
Mit:
• Volumen des Hallraums VolKabine [m^3]
• Probenfläche AProbe [m^2]
• Umgebungstemperatur tUmg. [°C]
• Nachhalzeit des leeren Raumes TBezug [s]
• Nachhalzeit des Raumes mit Probe TProbe [s]
Die Probengröße beträgt
in Hallräumen ≥ 100 m^3 10 - 12 m^2
in der α-Kabine mit 6,44 m^3 1,2 m^2.
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Äquivalente Absorption
Die Äquivalente Absorption ist das Produkt aus:
Absorptionskoeffizient einer bekannten Probe * Fläche einer Probe.
Ist die Probenfläche unbekannt z.B. bei geformten Bauteilen wird statt des Absorptionskoeffizienten unter Eingabe von 1 m^2 als Probenfläche in die obige Formel die Äquivalente Absorption des Formteils bestimmt.
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Folgendes gilt es zu beachten:
Schallfeldbeugung
Kleinere Proben erhöhen die Schallfeldbeugung und somit scheinbar die Luftschallabsorption.
Randabdeckung
Randabdeckungen der Proben sollten aus mindestens 5 mm Aluminiumblech bestehen und nicht wesentlich höher als die Probendicke sein.
Höhere Randabdeckungen als die Probendicke reduzieren die Luftschallabsorption weil die Schallfeldbeugung reduziert wird.
Pegelminderung
Die Pegelminderung im Hallraum beträgt bei normaler Belegung des Bodens ca. 4 - 5 dB.
Bei vollflächiger Belegung des Bodens und zusätzlicher Belegung der Wandflächen werden maximal 6 - 7 dB Pegelminderung erreicht. Diese kann auch bei weiterer Belegung mit Absorptionsmaterial nicht gesteigert werden.
Formel zur Berechnung der Schalldruckpegelminderung aus Nachhallzeiten:
ΔL = 10*lg(T0/TProbe) in dB mit:
ΔL = Pegelminderung
T0 = Nachhallzeit ohne Probe
TProbe = Nachhallzeit mit Probe